Ich war Mr. Leonard sehr dankbar, einen Einblick in the American way of business erhalten zu haben. „Brace yourself for everything - sei auf alles gefasst, Peter.“
Mein Herz pounded - pochte immer mehr, als er mir einen Medien tycoon - Magnaten vorstellte.
Das riesengroße Büro war durch Glaswände unterteilt, so konnte ich manche der übrigen Manager beobachten.
Jeder von ihnen was worth his salt - taugte etwas, glaubte ich. Ich wunderte mich über ihren casual - lockeren Outfit. Die Pullover, die Polohemden und die combat trousers - Cargohose und dazu noch in sneakers - Turnschuhen!
Von der Sekretärin bekam ich japanischen weißen Tee, ein paar Sushi dazu, die ich leise aß, damit ich eavesdrop - lauschen konnte.
Ich kann immer wieder staunen, wenn ich Amerikaner reden höre. Vor allem solche towering figures - überragende Persönlichkeiten, die mit trivialen Themen, wie über ein Konzert von Barbra Streisand oder soccer von voriger Woche, die harte Verhandlungen beginnen. Selbstverständlich musste ich Mr. Leonard mal fragen if he is really not fazed - ob es ihn wirklich nicht rührt, vor einem solchen wichtigen Mann zu stehen.
Er ist nicht Tom, Dick and Harry - Hinz und Kunz.
Er empfand die Achtung wie viele Amerikaner, die das autoritäre comportment - Verhalten nicht mögen, dennoch von ihren role models - Idolen einen autokratischen Stil erwarten.
Figureheads - Idole muss es geben, denn die Amerikaner streben nach Orientierung. Selbst ein chairman braucht jemanden, to look up to - zu dem er aufblicken kann.
Am selben Tag nahm mich Mr. Leonard gleich mit zu irgendwelchen internet boffins - Eierköpfen, wie er die Leute nannte. Mit ihnen wollte er to make a bargain - sich einigen über irgendein Geschäft.
Der Taxifahrer setzte uns in einer scruffy and down-at-heel - schmuddeligen und verwahrlosten Gegend ab, in der ein edles Glasgebäude alle Aufmerksamkeit auf sich zog.
Hinter dem Glas lagen the soaring dot.com stocks - in die Höhe schnellend Internetaktien. Als wir ins Büro kamen, verfolgte die Sekretärin die Aktienkurse auf dem Bildschirm.
„I guessed as much - das habe ich mir schon gedacht.
Ich kaufe noch mehr. Sie sind doch unsere!“ - schrie sie enthusiastisch und klickte auf den Namen ihrer Firma.
Mr. Leonard stellte mir wieder einen Mann vor, von dem jeder would go weak at the knees - weiche Knie bekommen würde.
Ich bewunderte die computer boffins erstmal wegen ihren dear suits - teuren Anzügen, schicken Schuhen und Krawatten.
Bei uns in Deutschland tragen die computer geeks - Freaks casual sports jackets - saloppe Sakkos und Polohemden.
Es wurde mir schnell klar, was Mr. Leonard mir zeigen wollte.
The turning of the page - die Wende des Blattes und die revelation - Enthüllung der Firmenkultur durch die äußeren Symbole.
Wir verließen das Büro.
„Peter Zander, entschuldige Dich bei der Sekretärin, bitte“ - forderte mich Mr. Leonard auf.
Ich kann nicht sagen ich war at sixes and sevens - konfus, ich war einfach blöd.
So etwas passierte ausgerechnet mir, gerade in Amerika: Während Mr. Leonard in ein anderes Zimmer verschwand, ging ich to the loo - aufs Klo.
Ich ging durch das Zimmer der Sekretärin und sagte zu ihr: „Oh, Deine Augen, die möchte ich küssen. Geht es heute, oder hast Du schon was vor?“
Ich dachte, ich kann mir einen lockeren Scherz leisten, weil ich so gut aussehe.
I just dropped a brick - ich bin nur ins Fettnäpfchen getreten. Die Frau war verlegen. Sie wusste nicht was sie sagen soll.
Oder doch. Sie wollte aber nicht. Die Amerikaner sind sonst sehr quick on the trigger - schnell schlagfertig.
Sie teilte diesen Vorfall sofort Mr. Leonard mit. Ich sollte an political correctness denken und an harassment - Belästigung, sogar an sexual harassment - sexuelle Belästigung.
„Was alles in Amerika verboten ist. Das ist schon wie in Deutschland“, - beschwerte ich mich bei Mr Leonard und seiner Frau Tiffy, während wir den Tee tranken.
„Baloney - Quatsch, Peter.
In Amerika ist nicht vieles verboten. Amerikaner erlauben sich alles, was nicht ausdrücklich verboten ist.
Verboten ist die road rage - Raserei auf den Strassen, wie in Deutschland.
Und sie halten sich daran, weil sie hart fined - bestraft werden. Bei der Sekretärin hast Du Dich zu weit vorgewagt, und gegen die pc/political correctitude - liberale Einstellung zu fringe groups - Randgruppen, Rassen, Religion, Sex und Frauen verstoßen.
Weißt Du noch, wie wir zu Hause über einen Witz gelacht hatten? „Was machen drei gays - Schwule und eine Blondine im Wald? Zwei halten sie fest, der dritte frisiert sie“.
So etwas dürfte man in Amerika nie erzählen. They`d turn you in - sie würden Dich anzeigen. Es geht hier um den korrekten Umgang mit einander“ - erklärte mir Tiffy.
„Oh, I see - jetzt verstehe ich. In Amerika hätte man drei lawsuits - Klagen am Hals: von Blondinen, von Schwulen und vom Friseuren-Verband.“
Talk is cheap - es ist leicht gesagt, dachte ich, als ich auf mein Flugzeug wartete. Mit meinen Händen spielte ich mit einer Zigarettenschachtel, just for a lark - aus Spaß nur.
Ich beobachtete die Amerikaner mir gegenüber. Ihre Blicke zu mir und dem Rauchverbot-Schild gingen wie das Pendel einer grandfather clock - Pendeluhr.
Rauchen verboten! Diesmal musste ich mich daran halten. Ich hatte mit niemandem mehr gesprochen, auf kein Mädchen geschaut. „No making out -US/Knutschen und Fummeln verboten!“
Ich mied, ein Kind anzuschauen, ließ die schönen schwarzen Menschen außer acht und wollte die schönen weißen Zähne der Amerikaner and whatnot - und was es sonst noch so gibt, nicht mehr bewundern.
Die Stewardess hatte mich im Flugzeug noch freundlich begrüßt. Hinter meinem Rücken hörte ich sie zu ihrer Kollegin sagen: „Kannst Du auf Mr. Zander aufpassen.
Ich habe das Gefühl, he`s a bit under the weather - er ist nicht ganz auf dem Posten.“
Written by Mark Wolkanowski – Management Coach, Berater, Psychologe
To be continued.