Larry war as American as apple pie (US) – durch und durch Amerikaner.
Er entsprach dem Bild, das ich über Amerikaner immer hatte.
Wie er aussah, wie er sprach, mit einem American twang – näselndem Tonfall der Südstaaten, und wie er reagierte.
Von ihm lernte ich tatsächlich viel in den vier Stunden, die wir im Auto verbrachten.
Heute verstehe ich die Amerikaner besser.
To peg them as artificial – sie als „künstlich“ in eine Schublade zu stecken, würde ich nicht mehr wagen.
I am a bit better off – ich bin ein bisschen besser dran als die, die Larry nicht kennen. Ich fragte, und Larry hat alles beantwortet. Larry war toll.
Es hatte sich herausgestellt, dass wir beide jogging buffs – Jogging-Fans sind, beide Uni-Abschluss haben, gleiche Musikrichtung lieben, und wir sehen beide gut aus.
Larry achtet ebenfalls unheimlich auf primping - Körperpflege.
Er interessiert sich für Deutschland, studierte dort über ein Jahr. Er liebt die Sprache.
Er fand mich sehr interessant, bewunderte mein perfektes Englisch.
Er schien einfach to be over the moon – im siebten Himmel zu sein.
In den zehn Tagen meines Besuches in den Staaten wollten wir uns einmal treffen.
Er war es, der das getting together – Treffen vorgeschlagen hatte, als wir uns vor Mr. Leonards Haus trennten.
„My welcome mat is out for you – Du bist immer herzlich willkommen, Peter“, rief er mir noch nach.
I could not take it anymore – ich konnte es nicht mehr aushalten und rief Larry an.
Er war beschäftigt. Er vermittelte mir den Eindruck, to be queasy about my calling him – sich durch meinen Anruf nicht wohl zu fühlen und schlug vor, mich erst nächste Woche zu treffen.
Nächste Woche?! Nächste Woche konnten wir nicht mehr in private – unter vier Augen sein, denn in zwei Tagen sollte ich wieder abfliegen.
Als mich Larry dann zum Flughafen fuhr und wir über meine Abreise chewed the fat – sinnierten, verstand ich das erst.
Larry empfand meine Vorwürfe, nie etwas gemeinsam unternommen zu haben, als unfreundliche sniping – Attacken.
Er würde love it, mit mir zu laufen und abends mit mir zu trinken, aber nicht wirklich in der nächsten Woche, sondern irgendwann einmal.
„Weißt Du Larry, bevor ich hierher kam, traf ich einen jungen Mann bei mir in der Kneipe.
Er ist noch Student, arbeitet abends als a bouncer (US) – ein Türsteher.
Er lud mich in die Disco ein. Am nächsten Tag telefonierten wir fast drei Stunden und erzählten uns our kiss-and-tell stories – unsere intimen Geschichten.
We got on like a house on fire – wir wurden dicke Freunde, ab sofort.“
Larry unterbrach mich: „Das sind diese niceties – feine Unterschiede, Feinheiten, Peter.
Wir Amerikaner haben shrinks – Psychiater und Therapeuten für unsere soul-searching – Gewissensprüfung, keine Freunde.
Was Du erzählst, wäre unmöglich in Amerika.
Wir sagen: Wenn Du in Amerika keinen Psychiater hast, denken die Leute, dass Du verrückt bist.
Mit Freunden will ich have the time of my life – Spaß haben.
Wenn ich mit einem jogge, dann ist er schon a friend.
Oh, wie schrecklich!
To show your warts and all – sich bloßzustellen, und das vor den Freunden.
Dadurch verlierst Du Deine Unabhängigkeit. Davor haben wir Angst in Amerika.
We are liable to have real friends – es kann durchaus sein, dass wir echte Freunde haben, aber eigentlich haben wir keine Interesse an tiefen Freundschaften und schon gar nicht daran, to bare all – sich zu entblößen.
Oh, ich beginne zu verstehen, warum Du meinst, wir wären oberflächlich und unecht.
Sind wir nicht. Wir sind anders.
Die Deutschen und die Amerikaner are not tarred with the same brush – sind nicht vom gleichen Schlag, Peter.“
Es war unheimlich phat – cool (US Slang), was Larry mir schilderte.
Seine Erklärungen waren für mich wie ein unputdownable book – spannendes Buch.
Ich erfuhr endlich mal, was Larry und die Amerikaner meinen, wenn sie sich zu treffen versprechen.
Larry hit the bull`s eye again – da traf Larry wieder ins Schwarze:
„Wir sind sehr candid – offene Menschen.
Wir sprechen alle Leute an, am Flughafen, an der Bushaltestelle.
Niemand soll denken, wir meinen es ernst.
Wir wollen nichts von Dir. Nur sprechen. Und wenn wir zehn Leute aus Deutschland, fünf aus Italien und zwei aus Polen zu uns an einem Tag einladen, soll niemand glauben, es wäre uns unbedingt ernst damit.
Selbst wenn ich beschließe, to get out and about with you – mit Dir etwas zu unternehmen, bedeutet das nicht, dass ich es wirklich will.
Wir zeigen Dir durch unsere Sprache und Kommunikation unsere compassion – Mitgefühl und Sympathie. Das ist alles. Can you dig it, boy (Slang) – schnallst Du`s, Junge?“
„Schnallst Du`s, Junge“, so was fragte mich Larry!
I turned 27 – ich wurde 27, gerade gestern.
Ich bin sehr stolz in meinem Alter ein Stück der Welt, ihre Sitten and all that jazz – und das ganze Drum und Dran erlebt zu haben.
Ich war bestimmt nicht das letzte Mal in Amerika.
Meine Erfahrungen kann ich nicht mit dem Satz:
„Been there, done that, got the T-shirt“ bezeichnen. Ich würde es mit „etwas schnell abhaken“ übersetzen. Nein, ich habe sehr viel gelernt.
Sollte mir jemand etwas über die Amerikaner erzählen wollen, über ihre attitudes – Einstellungen, über ihre Oberflächlichkeiten und Unechtheit, dann werde ich sicher eine Antwort haben.
„I know, I know, I`ve been there before – ich weiß, ich weiß, ich habe es schon mal erlebt“.
Written by Mark Wolkanowski - Management Coach
To be continued.